Gemäß einer Befragung von 30 000 Konsumenten weltweit von Havas Medical/Accenture sind 72 % der Menschen der Ansicht, dass das gegenwärtige Wirtschaftsmodell nicht dem Planeten und der Gesellschaft als ganzer entspricht.
Die klassischen „ismen“ Kommunismus, Kapitalismus, Katholizismus, Protestantismus usw. sind im Grunde Konstrukte mit ideologischen Prämissen, denen sich Menschen in welcher Form auch immer, unterzuordnen haben. Damit verbunden sind Profiteure und Verlierer des Systems, je nach den persönlichen Möglichkeiten sich das System zunutze zu machen oder eben nicht.
Das ist aber nicht das, was Menschen wollen. Das Ziel dürfte das gute Leben aller sein.
Emotionale Kompetenz
Die Einschätzung vieler Menschen heutzutage ist, dass die Weltsituation äußerst fragil ist und dass es nur eines (geringen) Anlasses bedarf, um einen Domino-Effekt zu erzeugen, in dem alle Krisen der Erde in einem globalen Desaster münden.
Was können wir tun? Sind wir hilflos, dem Spiel der (globalen) Unwägbarkeiten ausgeliefert?
An die Schalthebel der Macht werden wir nicht gelangen, um unsere Vorstellungen von Konfliktlösungen zu implementieren, aber ist das überhaupt notwendig?
Gemäß des afrikanischen Sprichwortes: "Viele kleine Leute in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern."
Die jährlich veröffentlichte Gallup Studie weist seit dem Beginn ihrer Veröffentlichung Ende der 90er aus, dass in Deutschland (in anderen westeuropäischen Ländern sieht es auch nicht besser aus) ca. 15 % der Mitarbeiter*innen eine starke Bindung an ihr Unternehmen haben, ca. 70 % Dienst nach Vorschrift leisten und ca. 15 % innerlich gekündigt haben.
Eine wesentliche Ursache dafür wird im Verhalten der Führungskräfte gesehen, die in den meisten Fällen gegenüber ihren Mitarbeiter*innen alles andere als Vorbilder sind.
Es ist zugebenermaßen ein Phänomen unseres Wirtschaftssystems, das auf ein „Höher, schneller, weiter“ angelegt ist und damit einem Ellenbogenverhalten Vorschub leistet. In einem solchen Klima kann nur schwer nachhaltiges Vertrauen entstehen. Allzu gerne wird in Motivationsreden von Führungskräften der Teamgeist, das Wir Gefühl, der Kooperationsgedanke beschworen, wenn es aber darauf ankommt, fühlen sich viele Mitarbeiter*innen bei ihren Problemen allein gelassen. Emotionale Bindung kann dann entstehen, wenn Werte wie Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitbestimmung nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt werden.
Wie kann das erzeugt werden?